Vereinsamung und Zurückgezogenheit vermeiden
Weil Introvertierte nach außen hin distanziert sind, wirken sie seltsam und humorlos. Aus sich heraus gehen sie erst, wenn sie sich wohlfühlen. Sie achten immer sehr intensiv auf Reize und Verhaltensweisen anderer Menschen.
Da sie von ihrer Umwelt als eher geheimnisvoll und unnahbar eingeschätzt werden, kann es sehr anstrengend sein, eine Eingliederung in die Gesellschaft zu erreichen. Zu behaupten, sie seien nicht gesellschaftsfähig ist schlicht und einfach ein Irrtum.
Um in irgendeiner Art und Weise in Aktion zu kommen sollte man sich vor Augen führen, dass tägliche Übung und der Gedanke an ein positiv formuliertes Ziel von großer Bedeutung sind.
Das nächste Problem besteht darin, aktiv Smalltalk zu betreiben. Bei einigen wird der Gedanke an Smalltalk bereits ein erstes Unwohlsein hervorrufen. Der Begriff zwanglose Unterhaltung und sozialer Umgang ist für extrovertierte Menschen eine Selbstverständlichkeit.
"Gerade im urbanen Raum, in dem heute der Großteil der Menschen in den industrialisierten Staaten lebt, ist der soziale Kontakt verkümmert. Zumindest der, der nicht mit kommerziellen oder beruflichen Absichten verfolgt wird. Schon der Blickkontakt wird tunlichst vermieden, er könnte als Interessenbekundung oder gar als Aufforderung aufgefasst werden. Kommt es dann trotzdem zu einem freundlichen Gruß, wechseln viele aus Angst die Straßenseite. Angst wovor? Wohl kaum vor irgendeiner Bedrohung, genau genommen auch nicht aus Angst davor, um Hilfe gefragt zu werden, auch nicht finanzieller Art. Es ist die Scheu vor dem Kontakt, die Angst, aus vermeintlicher Höflichkeit etwas anhören zu müssen, was uns nicht interessiert, und letztlich die Gefahr, die Maske der Anonymität und Distanz zu verlieren." 1
1Damian Preston, Small Talk Vom Anfänger zum Profi, Seite 9